Das Akademische Orchester Zürich (AOZ) wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet und umfasst zurzeit etwa 80 Mitglieder. Es steht allen Studierenden und Assistierenden der Universität Zürich und der ETH Zürich offen.
30er- bis 60er: Kammermusik war Programm
In den 30er- und 40er-Jahren wurde das Orchester vom bekannten Zürcher Komponisten Paul Müller geleitet. Bedingt durch die Anzahl seiner Mitspieler wurden vor allem kammermusikalische Werke aufgeführt. In den 40er- bis zur Mitte der 60er-Jahre war der Mozartforscher Ernst Hess Dirigent.
Auf dem Weg zum Sinfonieorchester
Erst unter der Leitung von Johannes Schlaefli wuchs der Klangkörper zum grossen Sinfonieorchester an. Mit seinem hohen technischen und musikalischen Niveau zählt das AOZ heute zu den besten Laienorchestern der Schweiz. In regelmässigen Abständen werden Orchesterwerke wie auch Solistenkonzerte erarbeitet. Ein Ziel besteht darin, junge, hoffnungsvolle Solistinnen und Solisten vorzustellen. Auch das Mitwirken an akademischen Feiern gehört zu den Aktivitäten des Orchesters. Seit der Gründung des AOZ wurden zahlreiche Ur- und Erstaufführungen dargeboten sowie Rundfunkaufnahmen produziert. Regelmässig werden auch Werke von weniger bekannten Komponisten einstudiert.
Von Prag, nach Wien, über Amsterdam und Kopenhagen bis nach Japan und Südostasien
Verschiedene Konzertreisen ins Ausland führten zu erfolgreichen Auftritten unter anderem in Prag, Wien, Amsterdam und Kopenhagen. Im Sommer 2003 führte das Orchester mit Unterstützung der Artephila Stiftung eine aufregende Japanreise mit Konzerten in der Osaka Izumi Hall und in der Tokyo Opera City Concert Hall durch. Nur zwei Jahre später konnte im Rahmen eines Austauschprojekts mit der National University of Singapore (NUS), welches anlässlich der 150-Jahr-Feier der ETH organisiert wurde, eine Konzertreise nach Südostasien realisiert werden, die das Orchester in den Konzertsaal der NUS und in das Istana Budaya in Kuala Lumpur (Malaysia) führte.
2008 hatte gleich zwei besondere Anlässe zu verzeichnen: das 111-jährige Bestehen des Orchesters sowie das 25-jährige Jubiläum seines Dirigenten Johannes Schlaefli. Im Juni 2008 wurden diese beiden Geburtstage mit einer erfolgreichen Italien-Tournee in die Städte Mailand, Imola und Rom gebührend gefeiert. Den Abschluss des Jubiläumsjahrs bildete ein rauschender Ball.
Champagne, Dvorak und Tschaikowsky in Kanada
Im Jahr 2012 zog es das AOZ erneut ins Ausland, diesmal aber in den Westen nach Kanada. In vier Städten (Québec, Montreal, Ottawa, Brockville) und fünf Konzerten kamen das Mouvement symphonique No. 1 von Éric Champagne, das Konzert für Violoncello und Orchester in h-Moll von Antonin Dvorak und die 5. Sinfonie in e-Moll von Pjotr I. Tschaikowsky zur Aufführung.
Im Sommer 2015 nahm die AOZ ans Aberdeen International Youth Festival teil. Dort war das Orchester Teil eines abwechslungsreichen Programms, das von Klassik über Volksmusik zu Tanz reichte. In Aberdeen, Elgin und Arbroath gab das Orchester drei Konzerte. Zudem durfte es die Eröffnungsfeier musikalisch begleiten.
Im Sommer 2016 folgte dann die Alpentournee mit Auftritten in Graz, Ljubljana und Vicenza und im August 2017 eine Tournee nach Zypern mit drei Konzerten in Limassol und Salamis. Die letzte Reise führte das AOZ im Juli 2022 nach Toulouse, wo es im Rahmen des European Student Orchestra Festivals mit Rachmaninoffs schwungvollen Sinfonischen Tänzen das Amphithéâtre Despax zum Beben brachte.
Schreibst du die AOZ-Geschichte mit uns weiter?
Natürlich ist die Besetzung der Instrumente in einem Studentenorchester wie dem AOZ einem dauernden Wechsel unterworfen. Daher sucht das Orchester jedes Semester wieder neue Leute, die aktiv und mit Begeisterung dazu beitragen, dass die Konzerte ein voller Erfolg und ein wunderschönes Erlebnis werden. Jeweils nach Ende des Semesters (Bläser) bzw. in der ersten Semesterwoche (Streicher) findet dementsprechend ein Probespiel für NeubewerberInnen statt.